Bayerns besseres Windkonzept: 30 Prozent Windstrom sind machbar
23.03.2022Der Bundesverband Windenergie sieht in Bayern beste Chancen, den Anteil von Windstrom bis 2040 auf 30 Prozent auszubauen. Der Freistaat sei Wind- und Sonnenland gleichermaßen, so BWE-Landesvorsitzender Bernd Wust bei der Vorstellung des "besseren Windkonzepts".
Aus Sicht des BWE kann der enorme zusätzliche Bedarf Bayerns an elektrischer Energie für Strom, Wärme und Verkehr im Wesentlichen nur mit einem gleichzeitigen starken Ausbau von Photovoltaik und Windenergie gedeckt werden. "Wind und Sonne bieten in Bayern die größten und am schnellsten zu realisierenden Potentiale", so der BWE-Landesvorsitzende. Sie würden sich darüber hinaus auch systemisch in idealer Weise ergänzen – mit entsprechend positiven Auswirkungen auf den Netzausbau und die Versorgungssicherheit in Bayern.
Grafik: BWE
Mit Einführung der 10H-Regelung ist der Ausbau der Windkraft in Bayern fast vollständig zum Erliegen gekommen. Der BWE geht davon aus, dass bis 2030 ein jährlicher Zubau vor rund 130 Windrädern der Leistungsklasse 5-6 MW nötig sein wird, um Bayerns Klimaziele zu erreichen. Bis 2040 müsse das Ausbautempo dann weiter gesteigert werden, um schließlich eine Gesamtleistung von rund 18 GW zu erreichen. Damit könnten dann rund 30 Prozent des bayerischen Strombedarfs durch Windkraft gedeckt werden.
Die Energieagentur Nordbayern merkt dazu an:
130 neue Windräder pro Jahr in Bayern mag - gemessen am derzeitigen Ausbautempo - nach viel klingen. Aber das wären bei näherer Betrachtung nur zwei Anlagen pro Landkreis. Allein im Landkreis Hof stehen bereits deutlich mehr als 100 Anlagen. Es ist höchste Zeit, den Erneuerbaren Energien endlich etwas zuzutrauen. Ohne eine Vollversorgung aus Wind, Sonne und Geothermie (plus die bestehenden Wasser- und Biomassekraftwerke) bleiben wir in einer fatalen fossilen Abhängigkeit.
Das ausführliche Papier des BWE findet sich hier zum Download.